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EHRINGSDORF bei Weimar

EHRINGSDORF bei Weimar

Auszüge aus der Geschichte Ehringsdorfs

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

          entwickelt der Heimatverein ein reges Vereinsleben. Der bisherige Höhepunkt war die vom Heimatverein organisierte    

          Festwoche vom 6. bis 14. Juli 2002 in Ehringsdorf „750 Jahre Ehringsdorf“ (urkundliche Ersterwähnung) mit zahlreichen 

          öffentlichen Veranstaltungen und einer Ausstellung zur Ortsgeschichte in der Gaststätte „Zur Linde“.

 

 

 Steinbruch Ehringsdorf - Forschungspfeiler

Der Fund der "Ehringsdorfer Frau"

 

 

   

 

Der Fund der "Ehringsdorfer Frau"

Der Steinbruch von Ehringsdorf     (thomas mayer_archive)

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EHRINGSDORF bei Weimar

EHRINGSDORF bei Weimar

 

1902/03

Die Ehringsdorfer Schule

1902/03 wurde das Schulgebäude damals mit nur zwei Klassenräumen und zwei Lehrerwohnungen errichtet. Damals hatte Ehringsdorf nur gut 1000 Einwohner.

     

                 1903                                                      2008                                  

     

        Einschulung 1957                         Ehringsdorfer Zuckertütenbaum                            Leonore Glokowski                         

s/w Fotos wurden von Herrn Werner  Kämpfe bereitgestellt.                                                                                    H O M E

Der Zuckertütenbaum zu Ehringsdorf

(v o n Leonore Glogowski, Ehringsdorf)    

Ob Regen, ob Sonnenschein - die Tüten wurden aufgehängt!

Und so auch heute, wo gottlob die nunmehr weit ausladenden Zweige unserer alten Blutbuche (sie wurde wohl Ende des vorigen Jahrhunderts mit dem Kantor Kämpfe gepflanzt) inmitten des Schulhofes die feinen Zuckertüten vor dem Nieselregen schützte. Es gab auch reife und überreife, die unten lagen, heruntergestürzte und auch jede Menge kleine Absenker für die kommenden Jahre. So wird wohl diese Tradition noch fortgesetzt werden können, wenn die tüchtigen Lehrer- und Hortkolleginnen mit ihrem Hausmeister das alles weiter so lieb richten; und sie schwitzen alle Jahre aufs Neue.

Es ist eben in Ehringsdorf ein Zuckertütenfest:

Es gab Jahre, in denen der Schulhof die Menschen nicht fasste und sich noch vor dem Zaun und auf der gegenüberliegenden Straßenseite Ehringsdorfer und ihre Gäste drängten,

Die Schulen Oberweimar und Ehringsdorf waren seit 1922 zusammengelegt worden und standen seit 1928 stets unter einer Leitung. Nach dem Krieg 1946 hatten wir aber sehr viele Kinder zu betreuen; jahrelang mußten noch bis zu 1400 Schüler unterrichtet werden. Aus Raummangel fand der Unterricht damals in wöchentlichem Wechsel vor- und nachmittags statt.

Nun ergab es sich in einem dieser Jahre, daß vier erste Klassen gleichzeitig aufgenommen werden mußten (drei kamen im Ehringsdorfer Schulhaus, eine in Oberweimar unter): Die Einführungsfeier gestalteten wir für alle gemeinsam i m Saal der "Kipperquelle", da weder Aula noch Turnhalle vorhanden waren. Anschließend wanderten alle zur Schule hin. Die Zuckertüten sollten die "Kleinen", wie schon in den vergangenen Jahren, in ihrem Klassenraum erhalten, den sie an diesem Tag erstmalig betraten. Da fehlte nun aber einer!  So wurde die Idee geboren; Eine Klasse bekommt den Segen von der großen Blutbuche. Garbenstricke dienten zum Aufhängen, - diese "Mechanik" klappt heute noch, Die Anregung kam aus dem Bilderbuch "Der Zuckertütenbaum" von A, Sixtus (Verse) und R. Heinrich (Bilder), das es in unserer Familie noch in der Ausgabe von 1928 gab. (Damals kannten das nur noch wenige Menschen, heute gibt es eine Reprint-Ausgabe). Unsere Zeichenlehrer malten einen Teil der Bilder im Großformat ab, die immer noch gezeigt werden, wenn die Geschichte am Baume vorgetragen wird.

Der Ehringsdorfer Zuckertütenbaum war damals in Weimar etwas so Besonderes, daß sogar eine Tageszeitung von diesem Geschehen am Rande der Stadt Kenntnis nahm, Weil`s so lustig und froh im Ehringsdorfer Schulhof zuging, wollten alle Eltern in den folgenden Jahren die Tüten für ihre Schulanfänger vom Baume haben. Er hat es ausgehalten, -zig Tüten getragen, wenn es später auch nur für zwei Klassen und in diesem Jahr nur für eine Klasse sein konnte: Heute gab es ein besonderes Ereignis; Durch die notwendigen Zusammenlegungen von Einzugsbereichen für Schulen waren nun, wie einst, wieder Kinder aus Oberweimar dabei!

Wer aber einmal seine Zuckertüte von dieser herrlichen Blutbuche bekommen hat, wird es immer in glücklicher Erinnerung behalten - ein froher Schulanfang wird es allemal. Vielleicht sagen diese Kinder des Jahrgangs 1998 auch einmal, so wie ich es heute aus Großelternmund hörte: "Weißt du noch, deine hing dort!"

 

In eine Welt voll Liebe

(Von Leni Knabe; entnommen der Thüringer Tageblatt vom 07.06.1961)

Ehringsdorf pflegt einen schönen  Brauch zum Schulanfang.

 

Wer ist schon einmal am 1. September durch unser schönes Ehringsdorf gegangen'? Was es da wohl so Besonderes zu sehen gibt? Na, es lohnt sich

Fragt nur einmal die alteingesessenen Bewohner. Nein halt, fragt lieber die Kinder oder noch besser, reißt Eure Augen auf, wenn ihr am Schulhof vorbei kommt! Dort steht eine schöne große Buche, die ihre Äste und Zweige an diesem Tage nicht nur schattenspendend ausbreitet, sondern über und über voll der schönsten und buntesten Zuckertüten hängt.

Und die aller reifsten Tüten sind schon abgefallen und liegen geradewegs zum Aufheben darunter. Und in einem großen Kreise stehen die Buben und Mädel, die ja an diesem Tage den ersten Weg ins Schulhaus fanden, mit hochroten Backen und blanken Augen, Ja, und darin wird abgehängt Und so wandert die bunte Pracht aus den Ästen in die kleinen Kinderarme und man glaubt den hellen Kinderstimmen, die fröhlich singen: „O wie lustig, o wie schön ist es, in die Schul' zu gehen…“

Dieses lustige Tütenpflücken schafft so recht eine warmherzige Verbindung zum neuen Lebens- und Arbeitskreis. Haben die kleinen zuvor doch schon recht tapfer im neuen Klassenzimmer gesagt, wie sie heißen und dabei alles Neue angestaunt, Und noch zuvor gab es eine schöne Feier im Gasthof Kipperquelle“ Hier wurde gesungen und erzählt, und dabei klopften nicht nur die Herzen der Kleinen! Auch die Mütter und Väter sind an diesem Tag aufgeregt, wenn sie ihre Kinder nun auf den Weg ins Leben schicken.

Aber an unserer Ernst-Thälmann-Schule herrscht ein gutes Vertrauensverhaltnis

zwischen Eltern und Lehrern. Und das macht diesen Tag hell und licht. Und so bleibt wohl in den Herzen der Eltern das Wort des Direktors Schwarzenau, der ihnen sagte, daß die Kinder in unseren Schulen in eine Welt voll Liebe und Fürsorge aufgenommen werden. Und so werden wir alle im gegenseitigem Vertrauen auch die großen Probleme der Geschichte meistern.

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